Wie du anderen (wieder) vertrauen kannst

Kannst du vertrauen? Wie du Vertrauen aufbaust und die Angst loslässt, verletzt zu werden.

Vertrauen ist immer wieder ein Thema im Leben. Kann ich ihr oder ihm vertrauen. Kann ich dieser Sache vertrauen? Kann ich meinem Leben vertrauen?

Im Gespräch mit einer Klientin ging es vor Kurzem darum, dass etwas zwischen ihr und ihrem Partner stand. Etwas, wodurch sie ihm nicht mehr vertrauen konnte. Weil er nicht ganz ehrlich mit ihr war, weil es etwas gab, worüber er nicht mit ihr sprechen wollte, wodurch sie sich sehr verletzt fühlte und nicht sicher war, ob er ihr wirklich treu ist. Sie sagte, Treue sei für sie in ihrer Partnerschaft einer der Grundpfeiler in der Beziehung, so wie für die allermeisten von uns. Sie befand sich in dem Dilemma, ihm nicht mehr vertrauen zu können, ihn aber auch nicht verlassen zu wollen. Der Gedanke der Trennung fühlte sich für sie nicht gut, nicht richtig  an.

Vertraust du deinem Partner, deiner Partnerin?

Ich fragte sie, ob sie glaubt, ihrem Partner nicht mehr vertrauen zu können oder ob sie kein Vertrauen mehr zu ihm hat. Das klingt jetzt vielleicht verwirrend, aber es ist ein Unterschied, ob ich dich frage: Glaubst du, nicht mehr vertrauen zu können, weil es dich viel Überwindung kostet und es dir Angst macht, verletzt zu werden oder hast du dein vertrauen wirklich verloren, ist es erloschen, hast du kein Vertrauen mehr in dir. Wenn ich mein Vertrauen, in jemanden oder etwas wirklich verloren habe, wenn es kaputtgegangen ist, werde ich mich wahrscheinlich abwenden. Dann ist wahrscheinlich. wenn ich gut für mich selbst sorge, die Entscheidung bereits gefallen.

Für meine Klientin ging es um das erste, es ging um das Gefühl, ihm nicht mehr Vertrauen zu können. Dass es sie so große Überwindung kostete, zu vertrauen, weil es da etwas Unausgesprochenes zwischen ihnen gab. Die Angst, dass dieses Vertrauen dann missbraucht werden könnte, war groß. Dieses Gefühl kennen wir alle, glaube ich.

Kannst du dir vorstellen, dein Vertrauen zu verschenken?

Ich fragte sie, ob sie sch vorstellen könnte, ihrem Partner ihr Vertrauen zu schenken. Nicht, neues Vertrauen zu entwickeln, also nicht: Ich will jetzt lernen, ihm wieder zu vertrauen und auch nicht, ich gehe darüber hinweg, sondern: ich schenke ihm mein Vertrauen. Ich verschenke es.

Vertrauen ist ein Geschenk, das wir anderen geben können. Wir können den Gedanken oder die Haltung Mein Vertrauen musst du dir erst verdienen dadruch komplett verwandeln. Denke mal darüber nach, was  für ein riesengroßes Geschenk es ist, wenn dir jemand wirklich Vertrauen entgegenbringt.

Wenn du dein Vertrauen verschenkst, geht auch viel von der Angst verloren, enttäuscht zu werden. Dein Gegenüber bekommt ja einen Vorschuss, einen Vertrauensvorschuss von dir und das schafft eine ganz andere Energie und einen ganz anderen Raum. Du musst es nicht mal aussprechen, es reicht, es zu denken: Ich vertraue dir, ich schenke dir mein Vertrauen. Wohlwissend, dass du mir vielleicht nicht jedes Geheimnis verrätst, dass wir uns nicht immer alles, alles sagen. Wohlwissend, dass wir beide auch Fehler machen. Und dass es nicht unsere Absicht ist, uns gegenseitig zu verletzten.

Und was wenn mein Vertrauen missbraucht wird, wenn es wirklich missbraucht wird? Ja, das Risiko besteht immer, wenn wir vertrauen, wenn wir lieben. Trau dir zu, dass du dann eine für dich richtige, gute und liebevolle Entscheidung treffen kannst. Und als Gegenfrage: Was, wenn es nicht missbraucht wird?

Deinem Kind Vertrauen schenken

Dazu fällt mir noch eine ganz andere Lebenssituation ein. Als meine Tochter, die jetzt erwachsen ist, in der Pubertät war, bekam das Thema Vertrauen noch einmal eine ganz andere Dimension. Wenn du Kinder hast, oder dich selber einfach mal an diese Zeit zurückerinnerst, weißt du wovon ich rede;)

Natürlich haben wir Vertrauen zu unserem Kind und in unser Kind, es ist ein Urvertrauen. Aber in der Pubertät, Halleluja, geht es ja halt um Grenzen und Reglen, um Themen wie Partys, Jungs oder Mädels, erste Erfahrungen mit Alkohol. Na ja, es geht darum, gerne und möglichst oft Grenzen zu überschreiten. Jetzt gehörte meine Tochter nicht zu den ganzen schlimmen Kalibern, aber ich ich lag oft genug nachts wach aus Angst und Sorge, dass ihr etwas passieren könnte und sie ihre Grenzen vielleicht nicht kennt und wir stritten ständig, weil ich sie kontrollierte und maßregelte: Mach dies nicht und das nicht. Sei vorsichtig, pass auf… Schrecklich. Und weil das so schrecklich war, war ich entschlossen, ihr mein Vertrauen zu schenken. Ich weiß nicht mehr, ob ich es ihr damals auch gesagt habe: Ich vertraue dir, es kann schon sein. Aber ob ich es nun gesagt habe oder nicht – es hat eine solche Entspannung in die Situation gebracht, was auch dazu führte, dass sie oft mehr Freiheiten hatte, als ihre Freunde, weil ich wusste, dass ich mich im Großen und Ganzen auf sie verlassen konnte. Das hat ganz wunderbar funktioniert.

Wenn du dich gerade in einer Situation befindest, in der du dein Vertrauen an jemanden verschenken könntest und es sich gut für dich anfühlt, dann mach es. Trau dich.

Deine Nicole

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